Gratifikation am Arbeitsplatz – Anerkennung und Motivation für Arbeitnehmer

Torsten Niermann
20. Februar 2024

Die Digitalisierung und der Fachkräftemangel stellen für viele Unternehmen in Deutschland eine große Herausforderung dar.

Zusätzlich hat sich ein Bewerbermarkt entwickelt, bei dem qualifizierte Kandidaten unter verschiedenen lukrativen Angeboten auswählen können, für welchen Arbeitgeber sie arbeiten.

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen für Arbeitgeber aller Größenordnungen ist es wichtiger denn je, Top-Talente nicht nur anzuziehen, sondern auch langfristig ans Unternehmen zu binden. 

Gratifikation am Arbeitsplatz

Eine der effektivsten Möglichkeiten, dies zu erreichen, ist es, eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, in der Mitarbeiter sich wertgeschätzt fühlen und sich weiterentwickeln können. Daneben sind sogenannte Gratifikationen heutzutage ein unverzichtbarer Bestandteil einer erfolgreichen Unternehmenskultur und ein wichtiges Instrument, um die Arbeitgeberattraktivität zu erhöhen.

In diesem Beitrag erfahren Sie

Lesen Sie folgend, was genau Gratifikationen sind und welche Arten von Gratifikationen in der Arbeitswelt eine Rolle spielen.

Zudem wird untersucht, wie Gratifikationen zur Schaffung einer positiven und produktiven Arbeitsumgebung beitragen können.

Darüber hinaus bekommen Sie einen Einblick in die psychologischen Aspekte von Belohnungen und welche Gefühle Gratifikationen im Gehirn auslösen können.

Definition und Bedeutung von Gratifikation

Der deutsche Begriff „Gratifikation“ hat eine Vielzahl von Bedeutungen. Im allgemeinen Verständnis bezieht er sich auf eine Form der Belohnung oder Anerkennung, die über das reguläre Gehalt oder die Grundvergütung hinausgeht.

Darüber hinaus fallen auch immaterielle Belohnungen unter den Begriff Gratifikation. Ob es sich um eine Sonderzahlung wie Weihnachtsgeld handelt, die im Einklang mit dem Arbeitsrecht steht, oder um nicht-monetäre Anreize wie flexible Arbeitszeiten oder Weiterbildungsmöglichkeiten – Gratifikationen sind alternativlos!

Eine Gratifikation ist eine freiwillige, zusätzliche Zahlung oder Belohnung, die ein Arbeitgeber einem Mitarbeiter gewährt.

Darunter fallen materielle Anreize wie zB

  • Bonuszahlungen
  • Geschenke 
  • Gutscheine 
  • Prämien
  • Provisionen im Vertrieb
  • Sonderzahlungen aufgrund langer Betriebszugehörigkeit

Aber auch nicht-monetäre Anreize können eine Gratifikation sein, beispielsweise

  • Lob
  • Anerkennung
  • individuelles Weiterbildungsangebot
  • Karrieremöglichkeiten

Anders als der reguläre Lohn oder das Gehalt ist eine finanzielle Gratifikation in der Regel nicht vertraglich festgelegt und erfolgt oft als Anerkennung für besondere Leistungen, zum Beispiel in Form von Bonuszahlungen. Es handelt sich daher um Belohnungen oder Anerkennungen, die über das Grundgehalt hinausgehen

Gratifikationen haben eine hohe Bedeutung für jedes Unternehmen, da sie einen direkten Einfluss auf die Zufriedenheit der Beschäftigten haben. 

Somit ist eine Gratifikation in den meisten Fällen ein wirksames Mittel zur Motivationssteigerung und Mitarbeiterbindung. Zudem unterstreichen wissenschaftliche Forschungen die entscheidende Rolle von Gratifikationen bei der Schaffung eines positiven und produktiven Arbeitsumfelds. 

Definition Gratifikation

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Welche verschiedenen Formen der Arbeitsplatz-Gratifikationen kann man unterscheiden?

Bei Gratifikationen unterscheidet man grundsätzlich, welchen Belohnungscharakter sie für Personen haben. Demnach kann man sie allgemein in zwei Gruppen unterteilen:

  1. Intrinsische Gratifikationen
  2. Extrinsische Gratifikationen

Intrinsische Gratifikationen

Intrinsische Gratifikationen beziehen sich auf die innere Befriedigung oder Freude, die eine Person aus einer Handlung oder Aktivität zieht. Diese ist unabhängig von äußeren Belohnungen, Quellen oder Anreizen.

Beispiele

Ein Softwareentwickler, der tiefe Befriedigung daraus zieht, komplexe Programmierprobleme zu lösen und innovative Lösungen zu entwickeln, erlebt intrinsische Gratifikation in seiner Arbeit.

Ein Notarzt, der seinen lebensbedrohlich verletzten Patienten dem Tod entreißen konnte, verspürt eine tiefe innere Befriedigung, die ihn antreibt, in Zukunft weiterhin Menschen zu retten. 

Intrinsische Gratifikationen sind somit häufig mit persönlicher Zufriedenheit, Erfüllung, Selbstentwicklung und dem Gefühl von Kompetenz verbunden.

Die intrinsische Gratifikation ist ein mächtiger Motivator, da sie auf den inneren Antrieb einer Person abzielt. 

Die folgenden fünf intrinsischen Gratifikationen sind beispielhaft für viele weitere Situationen, die einem Menschen aus dem Inneren Antrieb und Befriedigung geben können

  • Aufbau von Kompetenz: Das Gefühl, eine Aufgabe ausgezeichnet erledigt zu haben oder eine neue Fertigkeit gemeistert zu haben, kann eine starke intrinsische Belohnung sein.
  • Autonomie in der Entscheidungsfindung: Die Freiheit, eigene Entscheidungen zu treffen und Kontrolle über die eigenen Aufgaben zu haben, kann äußerst befriedigend sein.
  • Sinnvolle Tätigkeit: Steht die Berufstätigkeit oder eine ehrenamtliche Funktion mit den persönlichen Werten und Zielen einer Person im Einklang, kann dies ein tiefes und langfristiges Gefühl der Erfüllung geben.
  • Weiterentwicklung und Wachstum: Das Gefühl, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln und Fortschritte in der persönlichen oder beruflichen Entwicklung zu machen, belohnt Menschen intrinsisch.
  • Kreativität und Innovation: Hat ein Beschäftigter die Möglichkeit, kreative Ideen zu entwickeln und umzusetzen, kann dies ebenfalls eine starke Motivation sein, die als Gratifikation empfunden wird.

Extrinsische Gratifikationen

Extrinsische Gratifikationen beziehen sich auf externe Belohnungen oder Anreize, die eine Person für eine bestimmte Handlung oder Leistung erhält. Diese Belohnungen kommen von außen und sind gewöhnlich materieller bzw. finanzieller oder sozialer Natur.

Finanzielle Gratifikationen

Es gibt unterschiedliche finanzielle Gratifikationen, die Anerkennung für die geleistete Arbeit im Unternehmen zeigen und zusätzlich zum normalen Arbeitsvergütung gezahlt werden:

  • Bonuszahlungen: zusätzliche Zahlungen, die an Mitarbeiter für ihre Leistung oder ihr Engagement ausgezahlt werden. Bonuszahlungen können einmalig oder regelmäßig sein.
  • Gewinnbeteiligung: Arbeitnehmer erhalten einen vorab definierten Anteil am Gewinn des Unternehmens. 
  • Aktienoptionen: Große, international agierende Konzerne bieten ihren Mitarbeitern die Möglichkeit, Aktien des Unternehmens zu einem ermäßigten Preis zu kaufen.
  • Provisionen: zusätzliche Zahlungen, die auf der Grundlage der erzielten Verkäufe oder anderer Leistungsindikatoren ausgezahlt werden.
  • Jubiläumszahlungen: Gratifikation an Mitarbeiter, die von der Dauer der Betriebszugehörigkeit abhängen.
  • Weihnachtsgeld: eine zusätzliche Zahlung, die häufig am Ende des Kalenderjahres bezahlt wird. In Deutschland entsteht ein Anspruch auf Gratifikation als „betriebliche Übung“, wenn die Auszahlung von Weihnachtsgeld im Betrieb drei Jahre ohne Unterbrechung erfolgt ist. 
  • Urlaubsgeld: eine zusätzliche Zahlung, die in vielen Betrieben vor dem Sommerurlaub ausgezahlt wird.
Finanzielle Gratifikationen

Gut zu wissen

Manche Gratifikationen im beruflichen Umfeld sind eng mit dem Arbeitsrecht verbunden. Dies ist zum Beispiel der Fall, wenn Arbeitnehmer Anspruch auf Weihnachtsgeld, eine Sonderzuwendung oder eine Jubiläumszuwendung haben. Der Anspruch auf eine Gratifikation kann in Tarif- bzw. Kollektivverträgen, im Arbeitsvertrag oder in Betriebsvereinbarungen verankert sein.

Andere finanzielle Gratifikationen sind ebenso wie die sozialen Gratifikationen freiwillig und individuell von Seiten des Arbeitgebers. 

Soziale Gratifikationen

Soziale Gratifikationen werden als nicht-materielle Belohnungen definiert. Sie zielen darauf ab, Anerkennung und Wertschätzung auszudrücken, die Motivation zu steigern und positive Verhaltensweisen zu fördern.

Soziale Gratifikationen können besonders wirksam sein, da sie oft einen tieferen emotionalen Wert haben als finanzielle Gratifikationen. Sie verstärken das Gefühl der Zugehörigkeit und des Respekts im Team und bleiben Mitarbeitern im Gedächtnis.

Soziale Gratifikationen sind abhängig von der Unternehmenskultur. Typische soziale Gratifikationen sind: 

  • Lob und Anerkennung: ernst gemeinte und wertschätzende Worte sowie aufrichtiges Lob beflügeln Arbeitnehmer nachhaltig.
  • Auszeichnungen und Zertifikate: Werden bei besonderen Anlässen oder bei Mitarbeiterveranstaltungen vergeben, um herausragende Leistungen zu würdigen.
  • Weiterbildung und berufliche Entwicklung: Lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Die Möglichkeit, neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich in einem bestimmten Bereich weiterzubilden, kann Arbeitnehmer langfristig motivieren.
  • Flexibilität und Work-Life-Balance: Möglichkeiten zur flexiblen Arbeitsgestaltung oder zur Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben können als soziale Gratifikation angesehen werden.
  • Positive Arbeitsumgebung: Eine mitarbeiterzentrierte, unterstützende und inklusive Arbeitsumgebung ist eine moderne Form der sozialen Gratifikation. Gleiches gilt für den Einsatz moderner Softwareapplikationen wie timr, mit der die Zeiterfassung intuitiv und effektiv gesteuert wird. 
  • Teambuilding-Aktivitäten: Gemeinsame Aktivitäten, Ausflüge oder Feiern können das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team stärken.
  • Mentoring und Coaching: Die Möglichkeit, von erfahrenen Kollegen zu lernen oder eine fortlaufende Unterstützung bei der Karriereentwicklung zu erhalten, ist eine wertvolle soziale Gratifikation.
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Die psychologische Perspektive der Arbeitsplatz-Gratifikation

Egal ob eine Gratifikation finanziell, sozial oder intrinsisch geprägt ist – der psychologische Effekt einer Gratifikation sollte zu keiner Zeit außer Acht gelassen werden. Gratifikationen haben einen Einfluss auf das Belohnungssystem des Menschen und lösen Emotionen aus.

Dies gilt im Positiven für Lob, Anerkennung oder Prämien und ebenso im Negativen, wenn Gratifikationen, auf die aus Sicht des Arbeitnehmers ein subjektiver Anspruch besteht, ausbleiben.

Wie beeinflusst die Arbeitsplatz-Gratifikation die Motivation?

Aktuelle Studien zeigen deutlich, dass eine gut durchdachte Gratifikationsstrategie das Engagement und die Produktivität der Arbeitnehmer steigern kann. Gratifikationen haben einen eindeutigen Einfluss auf die Zielerreichung im Jobumfeld.

In der Arbeitswelt spielen sowohl intrinsische als auch extrinsische Faktoren eine Rolle. Zum Beispiel kann jemand Freude an seiner Arbeit haben (intrinsische Belohnung), aber auch die Anerkennung durch Vorgesetzte oder Kollegen schätzen (extrinsische Belohnung). Die Balance zwischen intrinsischen und extrinsischen Motivatoren kann je nach Person und Kontext unterschiedlich sein.

Beispielsweise wurden in einer repräsentativen Studie der Internationalen Hochschule (IU) 2.034 Personen danach gefragt, was sie im beruflichen Umfeld am meisten motiviert. Neben dem monatlichen Gehalt, das auf Platz 1 des Rankings landete, gaben die Befragten an, dass Wohlfühlen, & Wertschätzung (soziale Gratifikation) sowie Interesse & Sinnstiftung (intrinsische Gratifikation) die größten Motivationsfaktoren sind. 

Zusammengefasst spielen Arbeitsplatz-Gratifikationen eine entscheidende Rolle bei der Steigerung der Mitarbeitermotivation, da sie Wertschätzung für erbrachte Leistungen signalisieren. Sie fördern das Engagement, die Produktivität und die Zufriedenheit der Arbeitnehmer, indem sie ein Gefühl der Erfüllung und des persönlichen Wachstums hervorrufen.

Welcher Zusammenhang besteht zwischen Arbeitsplatz-Gratifikation und Arbeitszufriedenheit?

Besonders immaterielle Arbeitsplatz-Gratifikationen wie Anerkennung, Lob und Wertschätzung sowie die Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung können erheblich zur Arbeitszufriedenheit beitragen. Dies verdeutlicht eine wissenschaftliche Studie von Angelika Ganserer, Patrick Kampkötter, und Susanne Steffes, die in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales veröffentlicht wurde.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass positive Wahrnehmungen und Erfahrungen am Arbeitsplatz stark mit der allgemeinen Arbeitszufriedenheit in Verbindung stehen. Insbesondere hängen folgende Aspekte eindeutig mit der Arbeitszufriedenheit zusammen:

  • empfundene Gerechtigkeit
  • Einschätzung der persönlichen Weiterentwicklung
  • Zufriedenheit mit dem Einkommen
  • psychisches Wohlbefinden 

Ein Beitrag des Forschungsinstituts zur Zukunft der Arbeit kommt darüber hinaus zu dem Schluss, dass Freiheiten im Arbeitsumfeld und die Übernahme von Verantwortung zu einer höheren Arbeitszufriedenheit und weniger Fehlzeiten führen können.

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Welche Rolle spielt das Belohnungssystems im Gehirn bei Arbeitsplatz-Gratifikationen?

Im menschlichen Gehirn gibt es einen Schaltkreis von Nervenzellen, der Belohnungssystem genannt wird. Bei diesem System ist der Name Programm – es spielt eine entscheidende Rolle bei Belohnungen, so auch im Zusammenhang mit Arbeitsplatz-Gratifikationen.

Tobias Esch beschreibt in seinem Buch „Neurobiologie des Glücks“ den sogenannten Motivations-Belohnungs-Kreislauf, der beim Erhalt von Gratifikationen durchlaufen wird. 

Arbeitsplatz Gratifikationen

Demnach sind Lob oder eine finanzielle Gratifikation positive Reize auf das Belohnungssystem, wodurch Gefühle von Glück und Zufriedenheit ausgelöst werden. 

Ebenso kann das Belohnungssystem durch eine transparente Mitarbeiterführung, beispielsweise durch eine klare Kommunikation von Visionen und Zielen, aktiviert werden. Dies führt dann unmittelbar zu einer Steigerung der Mitarbeitermotivation und langfristig zu einer verbesserten Arbeitsleistung und erhöhtem Engagement am Arbeitsplatz.

Die Vor- und Nachteile von Arbeitsplatz Gratifikation

Vorteile für Arbeitnehmer

  • Erhöhte Motivation 
  • Verbesserte Arbeitszufriedenheit und Arbeitsleistung. 
  • Förderung der individuellen persönlichen Entwicklung.
  • Stärkung des Zugehörigkeitsgefühls zum Unternehmen.
  • Steigerung des beruflichen und persönlichen Wohlbefindens.

Die Gewährung von Gratifikationen geht nicht nur mit einem Mehrwert für Arbeitnehmer einher – auch Unternehmen profitieren davon. 

Vorteile für Unternehmen

  • Talente können mit modernen Gratifikationssystemen gezielter angesprochen und dadurch leichter gewonnen werden
  • Geringere Fluktuation im Unternehmen, mehr Stabilität im Team
  • Kosten für Gratifikationen fallen in der Regel geringer aus als für mögliche Nachbesetzungen aufgrund von unzufriedenen, unmotivierten Mitarbeitern

Nachteile und mögliche Fallstricke von Gratifikationen

Werden Gratifikationen unbedacht, unsystematisch oder ziellos vergeben, können diese auch mit Nachteilen und Herausforderungen für Unternehmen verbunden sein:

  • Kurzfristiger Fokus auf sofortige Belohnungen.
  • Ungleichgewicht bei Gratifikationen kann zu Unzufriedenheit und Neid führen. Transparenz und Fairness ist wichtig.
  • Ein einseitiger Fokus auf Gratifikationen kann zu einem ungesunden Wettbewerb führen.
  • Hohe Kosten für Gratifikationen können das Unternehmen schwächen und zu Einsparungen in anderen Bereichen führen.
  • Abhängigkeit von Gratifikationen: Arbeitnehmer könnten sich zu stark auf externe Belohnungen verlassen und ihre intrinsische Motivation verlieren.

Zusammenfassung: Die Bedeutung der Arbeitsplatz-Gratifikation für das berufliche und persönliche Leben von Arbeitnehmern

Arbeitsplatz-Gratifikation sind nicht nur im beruflichen Kontext relevant, sie haben ebenfalls einen Einfluss auf das Privatleben von Arbeitnehmern. Eine Gratifikation – egal ob es sich um eine Prämie, Lob oder eine Sonderzahlung handelt – trägt wesentlich zur Motivation und Zufriedenheit der Mitarbeiter bei

Arbeitnehmer verstehen unterbewusst und objektiv, dass ihre Leistungen anerkannt und belohnt werden. Dies fördert nicht nur die Produktivität am Arbeitsplatz, sondern verbessert gleichzeitig das Zusammengehörigkeitsgefühl und die Mitarbeiterloyalität. Darüber hinaus können Arbeitsplatz-Gratifikationen zur persönlichen Entwicklung der Mitarbeiter beitragen, indem sie Möglichkeiten für Weiterbildung und berufliches Wachstum bieten.

Neben Gratifikationen, die aus Sicht des Arbeitsrechts verbindlich sind, haben vor allem die freiwilligen Gratifikationen einen erheblichen Einfluss auf die Motivation und Zufriedenheit von Beschäftigten. Ein gerechtes und transparentes Gratifikationssystem kann das Engagement der Arbeitnehmer stärken und die besten Mitarbeiter in Zeiten eines fortschreitenden Fachkräftemangels langfristig binden.

Eine geringe Fluktuationsrate sowie Kontinuität und Stabilität im Team sind nur zwei von vielen Mehrwerten, die zielorientierte Gratifikationen erzeugen können.

Entscheidend ist, dass Gratifikationen fair verteilt werden, um Neid, Missgunst und Unzufriedenheit im Keim zu ersticken. 

Ebenfalls wichtig ist, dass Mitarbeiter nicht ausschließlich mit Sonderzahlungen, Prämien oder anderen externen Belohnungen motiviert werden, da dies zu Lasten ihrer intrinsischen Motivation gehen könnte.

Vielmehr sollte ein ausgewogenes Verhältnis zwischen intrinsischer und extrinsischer Motivation angestrebt werden. Insgesamt sind Arbeitsplatz-Gratifikationen ein wichtiges Instrument, um eine positive Arbeitsumgebung zu schaffen, die das berufliche und persönliche Wachstum der Arbeitnehmer fördert. 

Häufige Fragen – FAQ

Ist der 13. Monatslohn eine Gratifikation?

In Deutschland ist der 13. Monatslohn bzw. das 13. Monatsgehalt eine zusätzliche Zahlung, die Arbeitnehmer als Gratifikation für die geleistete Arbeit in einem Kalenderjahr erhalten. Es ist in der Regel eine zusätzliche Vergütung, die dem vertraglich vereinbarten Jahresgehalt hinzugerechnet wird.

In Österreich gibt es einen gesetzlichen Anspruch auf das 13. Gehalt (Urlaubsgeld).

Sind finanzielle Gratifikationen freiwillige Zahlungen oder sind diese verpflichtend?

Arbeitnehmer können einen Anspruch auf Gratifikationen haben, wenn dies gesetzlich, tarif- bzw. kollektivvertraglich, mit Betriebsvereinbarung oder individuell vereinbart wurde.

Zudem kann ein Anspruchscharakter entstehen, wenn freiwillige Zahlungen wiederkehrend getätigt werden.

Wie kann man kurzfristige Belohnungen am Arbeitsplatz nutzen, ohne langfristige Ziele zu gefährden?

Kurzfristige Belohnungen und Gratifikationen, beispielsweise kleine Prämien oder Gutscheine können effektiv eingesetzt werden, um die Motivation der Mitarbeiter am Arbeitsplatz unmittelbar zu steigern oder Angestellte für gute Leistungen zeitnah zu belohnen.

Es sollte aber auf eine Balance zwischen kurzfristigen unmittelbaren Belohnungen und längerfristigen Anreizsystemen geachtet werden. Insgesamt sollten neben einem angemessenen Gehalt vor allem nicht-monetäre Gratifikationen bevorzugt werden. So bleiben Mitarbeiter langfristig zufrieden und eine positive Unternehmenskultur wird nachhaltig gefördert.